Baha'u'llah, Stifter der Baha'i Religion, 1817 - 1892Baha'u'llah (arabisch, "Herrlichkeit Gottes") wurde am 12. November 1817 in Teheran, Iran, geboren. Er wandte sich schon als junger Mann von einem wohlhabenden Leben ab, das er — sein Vater war Minister am Hof des Schah — hätte führen können. Er opferte Freiheit und Besitz und widmete sein Leben der Verbreitung von Lehren, Grundsätzen und Gesetzen, die der geistigen Erneuerung der Menschheit dienen sollen. Seine Sendung stellt nach Baha'i-Überzeugung die Erfüllung des Wirkens von Buddha, Christus, Mohammed und Stiftern der anderen Weltreligionen dar. Schon früh wurde er ein Anhänger des Bab. Der Bab (arabisch, "das Tor") erhob den Anspruch, der Träger einer unabhängigen Gottesoffenbarung zu sein. Er verkündete am 23. Mai 1844, dass seine Sendung die Menschheit auf das Kommen eines neuen Gottesoffenbarers vorbereiten soll, der von allen Weltreligionen verheissen wurde. Baha'u'llah und andere Anhänger des Bab wurden von der islamischen Geistlichkeit und der Regierung des Iran, die den Anspruch des Bab als ketzerisch verwarfen, brutal verfolgt. Mehr als 20.000 Gläubige fielen den Massakern im Iran zum Opfer. Der Bab wurde verhaftet, geschlagen und eingekerkert. Am 9. Juli 1850 wurde er öffentlich in der nordiranischen Stadt Tabriz von einem Erschiessungskommando hingerichtet. Baha'u'llah wurde in 1852 in ein berüchtigtes Gefängnis in Teheran gebracht, ein ehemaliges Wasserreservoir, wo er zusammen mit anderen Anhängern des Bab in schwere Ketten gelegt wurde. Nach vier Monaten Kerkerhaft wurde er nach Bagdad verbannt. Dort erklärte Baha'u'llah 1863 öffentlich seine Sendung als Gottesoffenbarer. Die iranische Regierung bestand auf weitere Verbannnung Baha'u'llahs, die ihn zunächst nach Konstantinopel (Istanbul), Adrianopel (Edirne) und schliesslich in die Gefängnisstadt Akka führte. |  Schrein Baha'u'llahs in Bahji/Akka, Israel
|