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Die Baha'i müssen mit Herz und Seele wirken, um bessere Zustände in der Welt zu schaffen

19. November 1911

Die Baha'i müssen mit Herz und Seele wirken, um bessere Zustände in der Welt zu schaffen

Wie erfreulich ist es, eine Versammlung wie diese hier zu sehen, ist sie doch wirklich eine Zusammenkunft von „himmlischen Menschen“.

Wir alle sind vereint in ‘einer göttlichen Absicht’. Wir haben keinen materiellen Beweggrund, und es ist unser Herzenswunsch, die Liebe Gottes über die Welt zu tragen. Wir arbeiten und beten für die Einheit der Menschheit, damit alle Rassen der Erde zu ‘einer Rasse’ und alle Länder zu ‘einem Lande’ werden, damit alle Herzen wie ein einziges schlagen und für vollkommene Einheit und Brüderlichkeit zusammenwirken.

Preis sei Gott, daß unser Bemühen echt und unser Herz dem Königreiche zugekehrt ist. Unser größtes Verlangen gilt der Aufrichtung der Wahrheit in der Welt, und in dieser Hoffnung kommen wir einander in Liebe und Geneigtheit näher. Jeder von uns ist großherzig und selbstlos und bereit, seinen persönlichen Ehrgeiz ganz dem großen Ideal zu opfern, das wir alle erstreben: brüderliche Liebe, Frieden und Einigkeit unter den Menschen.

Zweifelt nicht, daß Gott mit uns zur Rechten und zur Linken ist, daß Er tagtäglich unsere Zahl vergrößern wird und daß unsere Versammlungen an Kraft und Dienlichkeit gewinnen werden.

Es ist meine liebste Hoffnung, daß ihr alle zum Segen anderer werdet, daß ihr den geistig Blinden Augen, den geistig Tauben Ohren und allen denen, die in Sünden tot sind, Leben gebet.

Möchtet ihr den im Materialismus Versunkenen helfen, ihre Gottessohnschaft zu verwirklichen, und sie ermutigen, sich zu erheben und sich ihrer Erstgeburt würdig zu erweisen, damit durch eure Bemühungen die Menschenwelt zum Reiche Gottes und seiner Auserwählten werde.

Ich danke Gott, daß wir in diesem großen Ideal vereint sind, daß meine Sehnsucht auch die eure ist und daß wir in vollkommener Einigkeit zusammenwirken.

Wir sehen heute auf Erden das traurige Schauspiel eines grausamen Krieges. Der Mensch erschlägt seinen Bruder Mensch, um selbstischen Gewinn zu erzielen und sein Gebiet zu erweitern. Um dieses unwürdigen Ehrgeizes willen ist sein Herz dem Haß verfallen und wird noch immer weiteres Blut vergossen.

Neue Schlachten werden geschlagen, die Armeen vergrößert, mehr Geschütze, mehr Gewehre und mehr Sprengstoffe aller Art hinausgeschickt. So wachsen Bitternis und Haß mit jedem Tage.

Diese Versammlung jedoch ersehnt, Gott Lob, nur Frieden und Eintracht, und sie muß mit Herz und Seele wirken, um bessere Zustände in der Welt zu schaffen.

Ihr, die ihr die Diener Gottes seid, kämpft gegen Unterdrückung, Haß und Zwietracht, auf daß die Kriege ein Ende finden und sich Gottes Gesetz des Friedens und der Liebe unter den Menschen durchsetze.

Arbeitet! Wirket mit aller Kraft! Verbreitet die Sache des Königreiches unter den Menschen! Lehret die Selbstgerechten, sich demütig zu Gott zu wenden, die Sünder, daß sie nicht mehr sündigen und mit freudiger Erwartung auf das Kommen des Reiches harren!

Liebet euren himmlischen Vater, gehorcht Ihm und seid versichert, daß die göttliche Hilfe euch gehört. Fürwahr, ich sage euch, daß ihr in der Tat die Welt erobern werdet.

Habet Glauben, Geduld und Mut - dies ist erst der Anfang, aber ihr werdet sicherlich zum Ziel gelangen, denn Gott ist mit euch.

aus Abdu'l Baha, Ansprachen in Paris

 

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