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Geistiges Streben im Westen

6. November 1911

 

Geistiges Streben im Westen

Abdu'l-Baha sprach: Ihr seid hoch willkommen! Ich bin aus den östlichen Ländern in den Westen gekommen, um eine Weile unter euch zu wohnen. Im Osten sagt man oft, daß die Menschen des Westens keine Geistigkeit besäßen, aber ich habe das nicht gefunden. Gott sei Dank, ich sehe und fühle, daß sehr viel geistiges Streben unter den westlichen Völkern ist und daß sogar ihr geistiges Wahrnehmungsvermögen gelegentlich stärker ist als das ihrer östlichen Brüder. Wenn die Lehre, die im Osten gegeben wurde, im Westen gewissenhaft verbreitet worden wäre, so würde die Welt jetzt ein erleuchteter Platz Sein.

Obwohl sich in der Vergangenheit alle großen geistigen Lehrer im Osten erhoben haben, sind doch dort noch viele Menschen, die aller Geistigkeit ermangeln. In bezug auf das Geistige sind sie leblos wie ein Stein, und sie wollen es auch nicht anders, denn sie halten den Menschen lediglich für eine höhere Form des Tieres und dafür, daß die Sachen Gottes ihn nicht betreffen. Aber des Menschen Ehrgeiz sollte sich darüber erheben. Er sollte immer über sich blicken, immer auf- und vorwärts, bis er durch Gottes Barmherzigkeit zum Himmelreich gelangt.

Wiederum gibt es Menschen, deren Augen nur für den physischen Fortschritt und die Entwicklung in der Welt des Stoffes offen sind. Diese Menschen ziehen es vor, die Ähnlichkeit zwischen ihrem physischen Körper und dem des Affen zu studieren, statt die herrliche Verwandtschaft zwischen ihrem Geiste und dem Geiste Gottes zu betrachten. Das ist tatsächlich seltsam, gleicht doch der Mensch nur körperlich der niederen Schöpfung. Hinsichtlich seiner Erkenntnisfähigkeit ist er völlig anders.

Der Mensch befindet sich in ständigem Fortschritt. Der Kreis seines Wissens weitet sich fortwährend, und seine geistigen Regungen durchfließen viele und verschiedenerlei Kanäle. Siehe, was der Mensch auf dem Gebiet der Wissenschaft vollbracht hat, betrachte seine vielen Entdeckungen und ungezählten Erfindungen und sein tiefes Begreifen der Naturgesetze!

In der Welt der Kunst ist es genau so, und diese wunderbare Entwicklung der menschlichen Fähigkeiten vollzieht sich immer schneller, je mehr die Zeit vorangeht. Wenn die Entdeckungen, Erfindungen und materiellen Leistungen der letzten fünfzehnhundert Jahre zusammengezogen werden könnten, so würdet ihr gewahren, daß in den letzten hundert Jahren ein größerer Fortschritt stattfand, als in den vierzehn vorausgegangenen Jahrhunderten. Denn die Schnelligkeit, mit der der Mensch voraneilt, wächst von Jahrhundert zu Jahrhundert.

Die Erkenntniskraft ist eine der größten Gaben Gottes an den Menschen. Sie ist die Kraft, die ihn zu einem höheren Geschöpf, als es das Tier ist, macht. Denn während von Jahrhundert zu Jahrhundert und von Zeitalter zu Zeitalter die Erkenntniskraft des Menschen wächst und stets durchdringender wird, bleibt die der Tiere unverändert. Sie sind am heutigen Tage nicht intelligenter als vor tausend Jahren. Bedarf es noch eines größeren Beweises, um die Verschiedenheit der Menschen von der tierischen Schöpfung darzutun? Er ist gewiß so klar wie der Tag.

Was aber die geistigen Vollkommenheiten anbetrifft, so sind sie des Menschen angeborenes Recht, und sie gehören unter allem Erschaffenen nur ihm an. Der Mensch ist seiner Wirklichkeit nach ein geistiges Wesen, und nur wenn er im Geiste lebt, ist er tatsächlich glücklich. Dieses geistige Verlangen und Empfinden besitzen alle Menschen gleicherweise, und es ist meine feste Überzeugung, daß die westlichen Menschen großes geistiges Streben haben.

Es ist mein inständiges Gebet, daß der Stern des Ostens seine glänzenden Strahlen über die westliche Welt ergießen möge und die Völker des Westens sich mit Stärke, Ernst und Mut erheben, um ihren Brüdern im Osten beizustehen.

aus Abdu'l Baha, Ansprachen in Paris

 

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