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Über Verleumdung

Montag den 20. November 1911

Verleumdung

Seit Anbeginn der Welt bis heute wurde jede gottgesandte Manifestation durch die verkörperten „Mächte der Finsternis“ bekämpft.

Diese dunkle Macht hat stets versucht, das Licht zu löschen, die Unterdrückung hat immer danach getrachtet, die Gerechtigkeit zu überwinden. Unwissenheit hat hartnäckig das Wissen mit Füßen treten wollen. Dies ist seit frühester Zeit die Art der materiellen Welt gewesen.

Zu Mose Zeit versuchte Pharao zu verhindern, daß das mosaische Licht verbreitet werde.

Im Zeitalter Christi hetzten Hannas und Kaiphas das jüdische Volk gegen Ihn auf, und die Gelehrten Israels vereinten sich, um sich seiner Macht zu widersetzen. Alle erdenklichen Verleumdungen wurden gegen ihn verbreitet! Die Schriftgelehrten und Pharisäer wirkten zusammen, um die Menge glauben zu machen, daß Er ein Lügner, ein Abtrünniger und Gotteslästerer sei. Sie streuten diese üble Nachrede gegen Christus in der ganzen Welt des Ostens aus und bewirkten, daß Er zu einem schmachvollen Tod verurteilt wurde.

Auch bei Mohammed beschlossen die Gelehrten seiner Zeit, das Licht seines Einflusses auszulöschen. sie versuchten, mit der Kraft des Schwertes die Verbreitung seiner Lehre zu verhindern.

Trotz ihrer vielen Bemühungen leuchtete die Sonne der Wahrheit am Horizont. In jedem Falle siegte das Heer des Lichtes auf dem Schlachtfeld der Welt über die Kräfte des Dunkels, und der Glanz der göttlichen Lehre erleuchtete die Erde. Jene, die die Lehre annahmen und für die Sache Gottes wirkten, wurden strahlende Sterne am Himmel der Menschheit.

Heute, in unseren Tagen, wiederholt sich die Geschichte.

Jene, die die Menschen glauben machen wollen, daß die Religion nur ihnen allein gehöre, bemühen sich wieder, die Sonne der Wahrheit zu bekämpfen: sie widersetzen sich den Geboten Gottes und erfinden Verleumdungen, weil sie weder Beweise noch Mittel dagegen haben. Sie verdecken ihr Gesicht beim Angriff, da sie es nicht wagen, ins Licht zu treten.

Unser Weg ist anderer Art. Wir greifen nicht an und verleumden auch nicht. Wir wünschen nicht, mit ihnen zu streiten. Wir bringen Beweise und Gründe vor. Wir laden sie ein, unsere Darlegungen zu entkräften. Sie können nichts dagegen sagen; stattdessen schreiben sie alles Erdenkliche gegen den göttlichen Boten, Baha'u'llah.

Laßt euch durch diese Schmähschriften nicht unruhig machen. Gehorchet den Worten Baha'u'llah und laßt sie unerwidert. Freuet euch lieber, daß selbst solche Lügen zur Ausbreitung der Wahrheit führen. Man wird auf die Verleumdung hin fragen, und wer fragt, wird etwas über den Glauben erfahren. Würde jemand erklären: „Im Nebenzimmer ist eine Lampe, die kein Licht gibt“, so möchte sich vielleicht ein Hörer damit zufrieden geben. Wer aber klüger ist, der geht in das Zimmer, um selbst ein Urteil zu gewinnen, und siehe, wenn er das Licht hellstrahlend in der Lampe findet, kennt er die Wahrheit.

Und wieder verkündet einer: „Da ist ein Garten, in dem Bäume mit abgebrochenen Zweigen sind, die keine Früchte tragen und deren Blätter verwelkt und gelb sind. In dem Garten sind auch Blütenpflanzen, die keine Blüten haben, und Rosenbüsche, die verdorren und am Absterben sind. Geht nicht in jenen Garten!“ Ein rechter Mann wird sich, wenn er den Bericht über den Garten hört, nicht eher zufrieden geben, als bis er selbst gesehen hat, ob es auch wahr ist. Darum geht er in den Garten, und siehe, er findet ihn wohlbestellt. Die Zweige an den Bäumen sind fest und stark und hängen zwischen üppigen, herrlich grünenden Blättern voll mit süßesten, reifen Früchten. Die Blütenpflanzen leuchten in mannigfarbiger Blumenpracht, die Rosenbüsche sind mit duftenden, lieblichen Rosen bedeckt, und alles grünt und ist wohlbehalten. Wenn sich die Herrlichkeit des Gartens vor den Augen des gerechten Menschen dartut, preist er Gott darum, daß er durch eine unwürdige Verleumdung zu einer Stätte von so wundersamer Schönheit kam.

Dies ist die Auswirkung dessen, was der Verleumder tut: er wird zum Anlaß dafür, daß Menschen zu einer Wahrheit finden.

Wir wissen, daß alle Lügen über Christus und Seine Apostel und alle Gegenschriften nur dazu führten, daß die Menschen Seine Lehre erforschten. Und hatten sie dann die Schönheit erblickt und ihren Duft geatmet, so wandelten sie für immer inmitten der Rosen und Früchte jenes himmlischen Gartens.

Darum sage ich euch: Verbreitet die göttliche Wahrheit mit all eurer Macht, auf daß der Verstand der Menschen erleuchtet werde. Das ist die beste Antwort an die Verleumder. Ich möchte nicht von diesen Menschen sprechen noch irgend ein übles über sie reden, sondern euch nur sagen, daß Verleumdungen kein Gewicht besitzen.

Wolken können die Sonne verdecken, doch wie dicht sie auch immer seien, die Strahlen dringen dennoch hindurch. Nichts kann die Strahlen der Sonne daran hindern, daß sie herabkommen, um den göttlichen Garten zu erwärmen und zu beleben.

Nichts kann den Regen daran hindern, daß er vom Himmel herabströmt.

Nichts kann die Erfüllung von Gottes Wort verhindern.

Wenn ihr darum Bücher und Schriften seht, die gegen die Offenbarung geschrieben wurden, so seid nicht traurig darüber, sondern tröstet euch in der Gewißheit, daß die Sache dadurch nur an Kraft gewinnt.

Niemand wirft Steine in einen fruchtlosen Baum. Niemand versucht, eine lichtlose Lampe zu löschen.

Blicket auf vergangene Zeiten! Hatten etwa Pharaos Verleumdungen eine Wirkung? Er gab an, daß Moses ein Mörder sei, daß er einen Menschen erschlagen habe und hingerichtet zu werden verdiene. Er erklärte auch, daß Moses und Aaron Zwietracht säten, daß sie versuchten, die Religion Ägyptens zu vernichten und deswegen zu töten seien. Diese Worte des Pharao waren umsonst gesprochen. Mose Licht erstrahlte dennoch. Der Glanz des Gottesgesetzes hat die Welt umströmt.

Die Pharisäer sagten von Christus, Er habe den Sabbat gebrochen, das Gesetz Mose herausgefordert und gedroht, den Tempel und die heilige Stadt Jerusalem zu zerstören, weshalb Er die Kreuzigung verdiene. Wir aber wissen, daß alle diese verleumderischen Angriffe nicht die Verbreitung des Evangeliums hindern konnten. Die Sonne Christi leuchtete hell am Himmel, und der Odem des Heiligen Geistes wehte über die ganze Erde.

Und ich sage euch, daß keine Verleumdung imstande ist, den Sieg über Gottes Licht zu erringen. Sie kann nur dazu führen, daß ihm allgemeinere Anerkennung wird. Wenn eine Sache keine Bedeutung hat, wer würde sich dann wohl die Mühe machen, gegen sie zu kämpfen?

Doch je größer eine Sache ist, desto stärker erheben sich die Feinde in wachsender Zahl, um ihren Sturz zu versuchen. Je heller das Licht, desto dunkler der Schatten. Es ist an uns, gemäß der Lehre Baha'u'llah mit Demut und Festigkeit zu handeln.

aus Abdu'l Baha, Ansprachen in Paris

 

 

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