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Wahre Präexistenz

Wahre Präexistenz

Frage: Wie viele Arten von Präexistenz und von Erscheinungsweisen gibt es?

Antwort: Manche Gelehrte und Philosophen meinen, daß es zwei Arten der Präexistenz gäbe: Präexistenz des Wesens und Präexistenz der Zeit. Auch die Erscheinungsweisen sind von zweierlei Art: Erscheinungen des Wesens und Erscheinungen der Zeit.

Wesenhafte Präexistenz ist ein Sein, dem keine Ursache vorausgeht, aber wesenhafte Erscheinungen haben Ursachen. Präexistenz der Zeit ist ohne Anfang, aber die Erscheinungen der Zeit haben Anfang und Ende; denn jede Daseinsform hängt von vier Ursachen ab: von der schaffenden Ursache, dem Stoff, der Form und der bezweckenden Ursache. Dieser Stuhl zum Beispiel ist von einem Schreiner geschaffen, er hat ein Material, das Holz, eine Form, die des Stuhls, und einen Zweck, als Sitz zu dienen. Dieser Stuhl ist also eine wesenhafte Erscheinung, denn es geht ihm eine Ursache voraus, und sein Dasein ist von Ursachen abhängig. Dies wird wesenhafte und wirkliche Erscheinung genannt.

Diese Welt des Daseins ist nun in bezug auf ihren Schöpfer eine wirkliche Erscheinung. Da der Körper vom Geist aufrechterhalten wird, ist er in Beziehung zum Geist eine wesenhafte Erscheinung. Der Geist ist unabhängig vom Körper und in bezug auf diesen eine wesenhafte Präexistenz. Obwohl die Strahlen immer untrennbar von der Sonne sind, ist die Sonne doch präexistent, und die Strahlen sind die Erscheinung, denn das Dasein der Strahlen hängt von dem der Sonne ab; das Dasein der Sonne hängt aber nicht von dem der Strahlen ab, denn die Sonne ist die Gebende und die Strahlen sind die Gabe.

Die zweite Behauptung ist, daß sowohl Dasein wie Nichtsein relativ seien. Wenn gesagt würde, daß dieses oder jenes Ding aus dem Nichtsein zum Dasein käme, bezieht sich dies nicht auf absolutes Nichtsein, sondern heißt, daß sein früherer Zustand im Vergleich zum jetzigen wie Nichtsein war. Denn absolutes Nichtsein kann nicht zu Dasein werden, da es nicht die Fähigkeit dazu hat. Der Mensch existiert, wie auch das Mineral; aber das Dasein des Minerals ist im Vergleich zu dem des Menschen Nichtsein, denn wenn der Körper des Menschen zerfällt, wird er zu Erde und Mineral. Wenn Erde aber zur menschlichen Stufe gewandelt und dieser tote Körper lebendig wird, tritt der Mensch ins Dasein. Obgleich Erde, das heißt das Mineral, auf ihrer eigenen Stufe Dasein hat, ist es in bezug auf den Menschen Nichtsein. Beide existieren, aber das Dasein von Erde und Mineral ist im Vergleich zum Menschen Nichtsein und Nicht-Existenz; denn wenn der Mensch zu Nichts wird, kehrt er zu Erde und Mineral zurück.

Folglich, wenn die Welt des Bedingtseins auch existiert, so ist sie doch in Beziehung zum Sein Gottes Nichtsein und ein Nichts. Sowohl Mensch wie Staub existieren, aber wie groß ist der Unterschied zwischen dem Dasein des Minerals und dem des Menschen! Jenes ist im Vergleich zu diesem Nichtsein. Ebenso ist das Dasein der Schöpfung in bezug auf das Sein Gottes Nichtsein. So ist es offenkundig und klar, daß die Geschöpfe, wenn sie auch existieren, im Vergleich zu Gott und dem Wort Gottes kein Dasein haben. Dies ist der Anfang und das Ende, auf das sich das Wort Gottes - Christus - bezog, als Er sprach: »Ich bin das A und das O.« Denn Er ist der Anfang und das Ende der Gnadengabe. Immer hat der Schöpfer eine Schöpfung gehabt: Stets leuchteten und glänzten die Strahlen aus der Wirklichkeit der Sonne, denn ohne die Strahlen wäre die Sonne undurchlässige Dunkelheit. Die Namen und Eigenschaften Gottes erfordern die Existenz der Daseinsformen, und die ewige Gnade hört niemals auf. Hörte sie auf, widerspräche es den Vollkommenheiten Gottes.

aus Abdu'l-Baha, Beantwortete Fragen

 

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