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Die grausame Gleichgültigkeit der Menschen gegenüber dem Leiden fremder Rassen

24. November 1911

Die grausame Gleichgültigkeit der Menschen gegenüber dem Leiden fremder Rassen

Abdu'l-Baha sprach:

Soeben wurde mir gesagt, daß sich hier im Land ein furchtbares Unglück zugetragen hat. Ein Zug ist in den Fluß gestürzt, und mindestens zwanzig Menschen sind dabei ums Leben gekommen. Dies wird heute Gegenstand einer Debatte im französischen Parlament sein, und der Direktor der Staatsbahn wird aufgefordert werden zu sprechen. Man wird ihn in ein Kreuzverhör über den Zustand der Schienen und die Ursache des Unglücks nehmen, und es wird eine erregte Erörterung geben. Ich bin erstaunt und überrascht zu sehen, welche Aufmerksamkeit und Aufregung der Tod von zwanzig Menschen im ganzen Lande wachruft, während man der Tatsache, daß Tausende von Italienern, Türken und Arabern in Tripolis getötet werden, kalt und gleichgültig gegenübersteht. Das Entsetzliche dieses Massengemetzels hat die Regierung keineswegs beunruhigt. Und doch sind auch diese unglückseligen Menschen menschliche Wesen.

Warum wendet man diesen zwanzig Wesen so viel Aufmerksamkeit und starkes Mitempfinden zu, während es bei fünftausend Personen nicht der Fall ist? Sie alle sind Menschen, sie alle gehören der Familie der Menschheit an, freilich aber anderen Ländern und Rassen. Es trifft die unbeteiligten Länder nicht, ob diese Menschen zerstückelt werden. Dieses Massenschlachten berührt sie nicht. Wie ungerecht, wie grausam das ist, wie völlig entbehrt es aller guten und echten Gefühle! Die Menschen jener anderen Länder haben Kinder und Gattinnen, Mütter, Töchter und kleine Söhne. In jenen Ländern gibt es beute wohl kaum ein Haus, in dem man nicht bitterlich weinen hört, ist schwerlich ein Heim zu finden, das von der grausamen Hand des Krieges nicht berührt ist.

Ach, wir sehen auf allen Seiten, wie grausam, vorurteilsvoll und ungerecht der Mensch ist, wie schwerfällig im Glauben an Gott und im Gehorsam gegenüber Seinen Geboten!

Wenn diese Menschen einander lieben und helfen würden, statt darauf zu brennen, einander mit Säbeln und Kanonen zu vernichten - wie so viel edler wäre dies und wie viel besser, wenn sie wie eine Taubenschar in Frieden und Eintracht lebten, statt wie die Wölfe zu sein und einander in Stücke zu reißen.

Warum ist der Mensch so hartherzig? Das kommt daher, daß er Gott noch nicht kennt. Würde er Gott erkennen, so könnte er Seinen Geboten nicht geradezu entgegen handeln. Wäre er geistig gesonnen, so könnte er sich nicht so verhalten. Hätte man nur den Geboten und Belehrungen der Propheten Gottes geglaubt, sie begriffen und danach gehandelt, so würde das Angesicht der Erde nicht länger durch Krieg verdunkelt werden.

Beherrschte der Mensch auch nur die Anfangsgründe der Gerechtigkeit, so könnten die Dinge nicht so liegen.

Darum sage ich euch: betet und wendet euer Angesicht zu Gott, damit Er in Seinem unendlichen Mitleid und Erbarmen diesen Fehlgeleiteten helfen und beistehen möge. Betet, daß Er ihnen geistiges Verständnis schenke und sie Duldsamkeit und Barmherzigkeit lehren möge, auf daß sich das Auge ihres Gemütes öffne und sie mit der Gabe des Geistes ausgestattet werden. Dann mögen Frieden und Liebe Hand in Hand durch die Länder ziehen und diese armen, unglücklichen Menschen Ruhe finden.

Lasset uns alle Tag und Nacht danach streben, mitzuhelfen. daß die Zustände besser werden.

Mein Herz ist durch all das Furchtbare gebrochen und schreit laut auf. Möchte doch dieser Schrei in andere Herzen dringen! Dann werden die Blinden sehend werden und die Toten auferstehen, und die Gerechtigkeit wird kommen und auf Erden herrschen.

Ich bitte euch alle inständig, mit Herz und Seele zu beten, daß sich dies erfülle.

aus Abdu'l Baha, Ansprachen in Paris

 

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