Die Kraft des Heiligen GeistesAls Christus mit jenem wunderbaren Atem des Heiligen Geistes beseelt hervortrat, sprachen die Kinder Israels: »Wir sind ganz unabhängig von ihm, wir können ohne ihn auskommen und Moses nachfolgen. Wir besitzen ein Buch, in dem die Lehren Gottes enthalten sind. Wozu brauchen wir also diesen Menschen?« Christus sprach zu ihnen: »Das Buch genügt euch nicht!« Ein Mensch mag sich an ein Buch über Heilkunde halten und sagen: »Ich brauche keinen Arzt, ich werde mich nach dem Buch richten; jede Krankheit ist darin mit Namen genannt, alle Symptome sind erläutert, die Diagnose für jegliches Leiden ist vollständig gestellt, und gegen jede Krankheit ist ein Rezept gegeben. Warum brauche ich also einen Arzt?« Das ist reine Unwissenheit. Ein Arzt zum Verschreiben ist notwendig. Durch seine Kunst werden die Grundsätze des Buches richtig und wirksam angewandt bis die Gesundheit des Patienten wiederhergestellt ist. Christus war ein himmlischer Arzt. Er brachte der Welt geistige Gesundheit und Heilung. Bahá'u'lláh ist gleichfalls ein göttlicher Arzt. Er offenbarte Vorschriften zur Gesundung des Staatskörpers und heilte die menschlichen Verhältnisse durch geistige Kraft. (PUP p.248f) Es ist äußerst leicht, die Herrschaft über physische Körper zu erlangen, aber ein höchst schwieriges Unterfangen, Gemütern den Seelenfrieden zu bringen. Nicht jeder kann das. Hierfür ist eine göttliche, heilige Macht vonnöten, die Macht göttlicher Eingebung, die Kraft des Heiligen Geistes. So konnte zum Beispiel Christus die Gemüter zum Wohnsitz des Seelenfriedens führen und die Herzen in den Hafen der Ruhe lenken. Vom Tag Seiner Offenbarung bis heute hat Er Herzen erweckt und Gemüter belebt. Er hat diesen belebenden Einfluß in den Reichen der Herzen und Gemüter ausgeübt. Daher währt die Erweckung durch Ihn ewig. In diesem Jahrhundert der letzten Tage erschien Bahá'u'lláh und hat die Seelen so wiederbelebt, daß sie übermenschliche Kräfte offenbarten. Tausende Seiner Anhänger gaben ihr Leben hin, und während sie ihr Blut unter den Schwerthieben verströmten, riefen sie aus: »Yá Bahá'u'l-Abhá!«. Solche Erweckung ist allein durch himmlische Macht möglich, durch übernatürliche Kraft - die göttliche Kraft des Heiligen Geistes. (PUP p.277) Wir begreifen, daß der Heilige Geist die treibende Kraft im Leben des Menschen ist. Wer immer diese Kraft empfängt, vermag alle zu beeinflussen, mit denen er in Berührung kommt ... Der Unterschied zwischen geistigen und anderen Philosophen zeigt sich in ihrem Leben. Der geistige Lehrer bekundet seinen Glauben an die eigene Lehre dadurch, daß er selber ist, was er anderen anrät. Ein schlichter, ungeschulter aber vom Heiligen Geist erfüllter Mensch ist mächtiger als ein noch so edelgeborener, hoher Gelehrter, der diese Eingebung nicht hat. Wen der göttliche Geist erzogen hat, kann zu seiner Zeit andere dazu führen, daß sie den gleichen Geist empfangen. Ich bete für euch, daß ihr durch das Leben des göttlichen Geistes belehrt werden möget, damit ihr zu Ursache für die Erziehung anderer werdet. Das Leben und die Gesittung eines geistigen Menschen bedeuten an sich schon eine Erziehung für die, die ihn kennen. Denkt nicht an eure eigene Begrenztheit, sondern bauet allein auf die Wohlfahrt des Reiches der Herrlichkeit. Betrachtet den Einfluß Jesu Christi auf Seine Apostel und denket dann über deren Wirkung auf die Welt nach. Diese einfachen Menschen wurden durch die Macht des Heiligen Geistes befähigt, die frohen Botschlen zu verbreiten. So möget ihr alle göttlichen Beistand empfangen! Keine Fähigkeit ist begrenzt, wenn sie vom Geist Gottes gelenkt wird. (PARIS S.132) |