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Worte, die Abdu'l-Baha in der Kirche von Pastor Wagner in Paris sprach

Worte, die Abdu'l-Baha in der Kirche von Pastor Wagner in Paris sprach

Ich bin tief ergriffen von den freundlichen Worten, die man an mich gerichtet hat, und ich hoffe, daß täglich wahre Liebe und Zuneigung unter uns wachsen wird. Gott hat geboten, daß die Liebe eine lebendige Kraft in der Welt sei, und ihr alle wißt, wie sehr es mich freut, über Liebe zu sprechen.

Durch alle Zeitalter hindurch wurden die Propheten Gottes in die Welt gesandt, um der Sache der Wahrheit zu dienen. Moses brachte das Gesetz der Wahrheit, und alle Propheten Israels nach ihm haben danach getrachtet, es zu verbreiten.

Als Jesus kam, entzündete Er die lodernde Fackel der Wahrheit, und Er hielt sie hoch empor, damit sie die ganze Welt erleuchte. Nach ihm kamen Seine erwählten Apostel, und sie gingen in die Ferne und Weite und trugen das Licht der Lehre ihres Meisters in eine dunkle Welt und gaben sie, einer nach dem anderen, weiter.

Dann kam Mohammed, der zu Seiner Zeit und auf Seine Weise die Erkenntnis der Wahrheit unter ein barbarisches Volk trug; war dies doch immer der Auftrag der Erwählten Gottes.

Und als sich schließlich Baha'u'llah in Persien erhob, war es Sein brennendster Wunsch, das schwindende Licht der Wahrheit wieder in allen Ländern zu entzünden. Alle Heiligen Gottes haben mit Herz und Seele danach getrachtet, das Licht der Liebe und Einigkeit über die Welt zu verbreiten, damit die Dunkelheit des Materialismus schwinde und unter den Menschienkindern das Licht der Geistigkeit leuchten möge. Dann wurden Haß, Verleumdung und Mord vergehen und statt ihrer Liebe, Eintracht und Frieden herrschen.


Alle Offenbarer Gottes kamen mit der nämlichen Absicht, und alle haben sie versucht, die Menschen auf den Pfad der Tugend zu führen. Doch wir, ihre Diener, streiten untereinander. Warum ist es so? Warum lieben wir nicht einander und leben wir nicht in Eintracht?

Darum, daß wir unsere Augen vor dem Grundprinzip aller Religionen verschlossen haben: daß Gott einer ist, daß Er unser aller Vater ist, daß wir alle in das Meer Seines Erbarmens getaucht sind und durch Seine liebevolle Sorge beschützt und behütet werden.

Die herrliche Sonne der Wahrheit leuchtet gleicherweise für alle, in den Wassern der göttlichen Barmherzigkeit taucht jeder unter, und Seine göttliche Gunst kommt allen Seinen Kindern zugute.

Dieser liebende Gott wünscht Frieden für alle Seine Geschöpfe. Warum verbringen sie dann ihre Zeit mit Kriegen? Er liebt und behütet alle Seine Kinder. Warum vergessen sie Seiner?

Er widmet uns allen Seine väterliche Sorge. Warum vernachlässigen wir unsere Brüder?

Wahrlich, wenn wir bedenken, wie Gott uns liebt und für uns sorgt, dann sollten wir unser Leben so ordnen, daß wir Ihm ähnlicher werden.

Gott hat uns alle zusammen erschaffen; warum dann handeln wir Seinen Wünschen entgegen, da wir doch alle Seine Kinder sind und den nämlichen Vater lieben? Alles Trennende, das wir auf allen Seiten sehen, all dieses Streiten und diese Gegensätze rühren daher, daß sich die Menschen an kirchliche und äußerliche Bräuche hängen und die einfache Wahrheit, die ihr Untergrund ist, vergessen. Es ist die ‘äußerliche Ausübung der Religion’, die so verschieden ist, und sie ist es, die Streitigkeiten und Feindschaft wachruft, während die Wirklichkeit stets eine und die gleiche ist. Die Wirklichkeit ist die Wahrheit, und die Wahrheit kennt keine Trennung. Die Wahrheit ist Gottes Führung, sie ist das Licht der Welt, ist Liebe und Barmherzigkeit. Diese Eigenschaften der Wahrheit sind auch menschliche Tugenden, die der Heilige Geist eingibt.

So halten wir uns denn, einer und alle, fest an die Wahrheit, und wir werden in der Tat frei sein!

Es kommt der Tag, da alle Religionen der Welt vereint sein werden, denn im Grunde sind sie schon alle eins. Es gibt keine Notwendigkeit für die Teilung, wenn man sieht, daß es nur die äußeren Formen sind, die sie voneinander trennen. Unter den Menschenkindern leiden manche durch Unwissenheit. Laßt uns eilen, sie zu belehren. Andere sind wie Kinder, die Betreuung und Erziehung brauchen, bis sie erwachsen sind, und einige sind krank - für sie müssen wir göttliche Heilung bringen.

Mögen sie gleich unwissend, kindlich oder krank sein, so müssen wir sie doch lieben und ihnen helfen, und nicht etwa wegen ihrer Unvollkommenheit Abneigung gegen sie hegen.

Die Gelehrten der Religion wurden eingesetzt, damit sie den Völkern geistige Heilung bringen und zur Ursache der Einigkeit unter den Nationen werden. Wenn sie zur Ursache der Trennung werden, so wäre es besser, es gäbe keine. Heilmittel werden verabreicht, um die Krankheit zu heilen; doch wenn sie das Leiden nur schlimmer machen, so ist es besser, sie fortzulassen. Wenn die Religion nur die Ursache der Zwietracht sein soll, so würde es besser keine geben.

Alle göttlichen Offenbarer, die Gott in die Welt gesandt hat, haben ihre furchtbaren Mühsale und Leiden allein um der einen Hoffnung willen ertragen, Wahrheit, Einigkeit und Eintracht unter den Menschen zu verbreiten. Christus ertrug ein Leben der Sorgen, Qualen und Schmerzen, um ein vollkommenes Beispiel der Liebe in die Welt zu bringen, und dennoch fahren wir fort, einander im Geist des Gegensatzes zu behandeln!

Liebe ist die Grundlage der Absicht Gottes für den Menschen, und Er hat uns geboten, daß wir einander lieben sollen, wie Er uns liebt. All der Zwist und Streit, von dem wir ringsum hören, trägt nur dazu bei, die Menschen materieller zu machen.

Die Welt ist größtenteils im Materialismus versunken, und der Segensfluß des Heiligen Geistes wird nicht beachtet. Es gibt so wenig wahres, geistiges Empfinden, und der Fortschritt der Welt ist größtenteils nur stofflich. Die Menschen werden wie das Vieh, das verendet, denn wir wissen, daß sie nichts Geistiges empfinden, sie wenden sich nicht zu Gott und sind ohne Religion. Geistiges Empfinden und Religion aber sind Eigentümlichkeiten des Menschen, und wenn er sie nicht hat, so ist er ein Gefangener der Natur und um nichts besser als die Tiere.

Wie kann sich der Mensch damit zufrieden geben, nur ein Dasein wie das Tier zu führen, wo Gott ihn zu einem so hohen Geschöpf gemacht hat? Die ganze Schöpfung wurde den Naturgesetzen unterworfen, der Mensch jedoch vermochte, diese Gesetze zu beugen. Die Sonne ist trotz ihrer Kraft und Herrlichkeit an die Naturgesetze gebunden und kann ihren Lauf nicht um Haaresbreite verändern. Das große und gewaltige Weltmeer hat nicht die Macht, die Ebbe und Flut seiner Gezeiten zu wandeln - nichts kann sich dem Gesetz der Natur widersetzen außer dem Menschen.

Aber dem Menschen hat Gott eine so wunderbare Macht zugemessen, daß er die Natur zu lenken, zu beherrschen und zu besiegen vermag.

Das natürliche Gesetz für den Menschen ist, auf der Erde zu gehen, doch er baut Schiffe und fliegt durch die Lüfte. Er wurde erschaffen, um auf dem Trockenen zu leben, aber er bewegt sich auf dem Wasser und fährt sogar unter ihm.

Er hat gelernt, die Kraft der Elektrizität zu beherrschen, und er bedient sich ihrer nach seinem Willen und sperrt sie in eine Lampe. Die menschliche Stimme wurde erschaffen, um über kurze Entfernungen hin zu sprechen, aber der Mensch ist so mächtig, daß er sich Mittel geschaffen hat und damit vom Osten zum Westen spricht. Alle diese Beispiele zeigen euch, wie der Mensch die Natur zu beherrschen vermag und wie er gleichsam der Natur ein Schwert aus den Händen reißt und es gegen sie selber richtet. Wie töricht ist es doch angesichts der Tatsache, daß der Mensch zum Herrn der Natur erschaffen wurde, daß er ihr Sklave wird. Wie dumm und einfältig, die Natur zu verehren und anzubeten, wo Gott in Seiner Güte uns doch zu deren Herrn gemacht hat! Gottes Macht ist für alle sichtbar, und doch verschließen die Menschen ihre Augen und sehen sie nicht. Die Sonne der Wahrheit scheint in ihrem vollen Glanze; wer aber das Auge fest verschließt, kann ihre Herrlichkeit nicht erblicken. Es ist meine ernste Bitte zu Gott, daß ihr durch Seine Barmherzigkeit und liebevolle Güte alle vereint und mit äußerster Freude erfüllt werden möget.

Ich bitte euch, einen und alle, dringend, eure Gebete mit den meinigen zu verbinden, auf daß Krieg und Blutvergießen ein Ende finden und Liebe, Freundschaft, Frieden und Eintracht die Welt beherrschen mögen!

Durch alle Zeitalter hindurch sehen wir die Oberfläche der Erde von Blut befleckt. Doch nun ist ein Strahl eines größeren Lichtes erschienen, das menschliche Erkenntnisvermögen ist größer, die Geistigkeit hat zu wachsen begonnen, und es kommt gewiß eine Zeit, da die Religionen der Welt miteinander in Frieden sein werden. Lassen wir ab von dem mißtönenden Streit um äußere Formen und schließen wir uns zusammen, um die göttliche Sache der Einheit voranzutreiben, bis die ganze Menschheit weiß, daß sie ‘eine in Liebe vereinte Familie’ ist!

aus Abdu'l Baha, Ansprachen in Paris

 

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