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Die Sonne der Wahrheit

22. Oktober 1911

 

Die Sonne der Wahrheit

Abdu'l-Baha sprach:

Heute ist ein schöner Tag, die Sonne scheint hell hernieder und gibt allen Geschöpfen Licht und Wärme. Auch die Sonne der Wahrheit scheint und gibt den Menschenseelen Licht und Wärme. Die Sonne ist der Lebensspender für die stofflichen Körper aller Geschöpfe auf Erden. Ohne ihre Wärme würde deren Wachstumskraft gehemmt und ihre Entwicklung aufgehalten werden, sie würden verkommen und sterben. In gleicher Weise bedürfen die Menschenseelen der Sonne der Wahrheit, damit sie ihre Strahlen über die Seelen ausgießen, sie entwickeln, erziehen und ermuntern kann. Was für den Körper des Menschen die Sonne ist, das ist die Sonne der Wahrheit für seine Seele.

Ein Mensch mag es zu einem hohen Grad von materiellem Fortschritt bringen, doch ohne das Licht der Wahrheit verkümmert und verhungert seine Seele. Ein anderer mag ohne materielle Gaben sein, sich auf der untersten Sprosse der Gesellschaftsleiter befinden, wenn er jedoch die Wärme der Sonne der Wahrheit empfängt, wird seine Seele groß und sein geistiges Begreifen erleuchtet sein.

Ein griechischer Philosoph, der in der Jugendfrühe der Christenheit lebte und von der christlichen Art erfüllt war, ohne doch selber Christ zu sein, schrieb: „Ich glaube, daß die Religion die eigentliche Grundlage der wahren Zivilisation ist.“ Denn erst, wenn die Sittlichkeit eines Volkes genau so ausgebildet ist wie sein Verstand und seine Begabung, wird auch die Zivilisation einen sicheren Untergrund besitzen.

Da die Religion Gesittung einschärft, ist sie die wahrste Philosophie, und auf ihr baut sich die einzige ausdauernde Zivilisation auf. Als Beispiel dafür nennt er die damaligen Christen, deren Sittlichkeit auf einer sehr hohen Stufe stand. Der Glaube dieses Philosophen entspricht der Wahrheit, denn die Zivilisation der Christenheit war die beste und erleuchtetste der Welt. Die christliche Lehre war durchdrungen vom Lichte der göttlichen Sonne der Wahrheit, weshalb ihre Anhänger gelehrt wurden, alle Menschen als Brüder zu lieben, nichts, auch nicht den Tod, zu fürchten, den Nächsten wie sich selbst zu lieben und die eigenen selbstischen Belange im Bemühen um das höchste Wohlergehen der Menschheit zu vergessen. Es war das große Ziel der Religion Christi, die Herzen aller Menschen der strahlenden Wahrheit Gottes näher zu bringen.

Hätten die Anhänger des Herrn Christus diese Grundsätze auch weiterhin mit unerschütterlicher Treue befolgt, so wäre keine Erneuerung der christlichen Botschaft, keine Wiedererweckung Seines Volkes erforderlich gewesen, weil dann eine große und herrliche Zivilisation die Welt beherrschen würde und das Himmelreich auf Erden wäre.

Was aber ist stattdessen geschehen? Die Menschen haben sich von den göttlich erleuchteten Geboten ihres Meisters abgewandt, und über die Menschenherzen ist der Winter hereingebrochen. Denn wie das Leben des menschlichen Körpers von den Sonnenstrahlen abhängt, so können auch die himmlischen Tugenden in der Seele nicht ohne den Glanz der Sonne der Wahrheit wachsen.

Gott läßt Seine Kinder nicht ohne Tröstung. Wenn aber die Dunkelheit des Winters über sie kommt, sendet Er wieder Seine Boten, die Propheten, mit einer Erneuerung des gesegneten Frühlings. Die Sonne der Wahrheit erscheint aufs neue am Horizont der Welt, scheint in die Augen derer, die schlafen, und erweckt sie, daß sie den Glanz eines neuen Tagesanbruchs Schauen. Dann wird der Baum der Menschheit wieder blühen und zum Heil der Völker die Frucht der Rechtlichkeit hervorbringen. Weil der Mensch unter Vernachlässigung des Gesetzes Gottes seine Ohren vor der Stimme der Wahrheit und seine Augen vor dem heiligen Licht verschlossen hat, darum hat das Dunkel des Krieges und des Aufruhrs, der Unruhe und der Not die Erde zur öde werden lassen. Ich bete darum, daß ihr alle danach strebt, jedes der Kinder Gottes ins Licht der Sonne der Wahrheit zu geleiten, damit die Finsternis von den durchdringenden Strahlen ihrer Herrlichkeit zerteilt und die Strenge und Kälte des Winters durch die barmherzige Wärme ihres Scheins hinweggeschmolzen werde.

aus Abdu'l Baha, Ansprachen in Paris

 

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