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Die Kraft des Heiligen Geistes - Elftes Prinzip

Paris, Avenue de Camoens 4, 18. November 1911

Die Kraft des Heiligen Geistes

In den Lehren Baha'u'llah heißt es: „Nur durch die Kraft des Heiligen Geistes vermag der Mensch Fortschritte zu machen, denn die Kraft des Menschen ist begrenzt und die göttliche Kraft ist unbegrenzt.“ Wenn wir die Geschichte verfolgen, so kommen wir zu dem Schluß, daß alle wirklich großen Menschen, die Wohltäter der menschlichen Rasse, jene, die die Menschen getrieben haben, das Rechte zu lieben und das Schlechte zu hassen, und die wirklichen Fortschritt brachten, durch die Kraft des Heiligen Geistes erleuchtet waren.

Die Propheten Gottes legten nicht alle eine Abschlußprüfung auf gelehrten philosophischen Schulen ab. Sie waren in der Tat oft Menschen niederer Herkunft, allem Anschein nach in den Augen der Welt unwissende, unbekannte Menschen ohne Bedeutung, die oft nicht einmal lesen und schreiben konnten.

Das, was diese Großen über die Menschen erhob und wodurch sie zu Lehrern der Wahrheit befähigt wurden, war die Kraft des Heiligen Geistes. Ihr Einfluß auf die Menschheit war vermöge dieser gewaltigen Eingebung groß und durchdringend.

Der Einfluß weisester Philosophen, die diesen göttlichen Geist nicht besaßen, war verhältnismäßig gering, wie umfassend ihr Wissen und wie tief ihre Gelehrsamkeit auch gewesen sein mögen.

Der ungewöhnliche Verstand eines Plato z. B., eines Aristoteles, Plinius und Sokrates, hat die Menschen nicht so stark beeinflußt, daß sie sich danach gesehnt hätten, ihr Leben für deren Lehren zu opfern, während einige jener schlichten Menschen die Menschheit derartig mit sich rissen, daß Tausende willig zu Märtyrern wurden, um ihre Worte zu erhärten, denn diese Worte waren durch den göttlichen Geist erleuchtet! Die Propheten Judas und Israels, Elias, Jeremias, Jesaja und Hesekiel, waren einfache Menschen, wie es auch die Apostel Jesu Christi waren.

Petrus, das Haupt der Apostel, pflegte den Ertrag seines Fischfangs in sieben Teile zu teilen, und wenn er davon für jeden Tagesbedarf seinen Teil genommen hatte und beim siebenten Teil angelangt war, wußte er, daß es Sabbat war. Bedenke dies und gedenke danach seiner späteren Stellung und der Ehre, die ihm zuteil ward, weil der Heilige Geist große Werke durch ihn vollbrachte.

Wir begreifen, daß der Heilige Geist die treibende Kraft im Leben des Menschen ist. Wer immer diese Kraft empfängt, vermag alle zu beeinflussen, mit denen er in Berührung kommt.

Die größten Philosophen, die diesen Geist nicht haben, sind machtlos, ihre Seelen haben kein Leben, und ihre Herzen sind tot. Bevor nicht der Heilige Geist ihre Seele durchweht, vermögen sie kein gutes Werk zu vollbringen. Kein philosophisches System ist je fähig gewesen, die Sitten und Gebräuche eines Volkes zum Besseren zu wandeln. Gelehrte, Philosophen, die nicht vom göttlichen Geiste erleuchtet waren, sind oft sittlich niedrig stehende Menschen gewesen. Sie haben in ihren Taten nicht die Wirklichkeit ihrer schönen Reden bekundet.

Der Unterschied zwischen geistigen und anderen Philosophen zeigt sich in ihrem Leben. Der geistige Lehrer bekundet seinen Glauben an die eigene Lehre dadurch, daß er selber ist, was er anderen anrät.

Ein schlichter, ungelernter, aber vom Heiligen Geist erfüllter Mensch ist mächtiger, als ein noch so edelgeborener, hoher Gelehrter, der diese Eingebung nicht hat. Wen der göttliche Geist erzogen hat, der kann zu seiner Zeit noch andere dazu führen, daß sie den gleichen Geist empfangen.

Ich bete für euch, daß ihr durch das Leben des göttlichen Geistes belehrt werden möget, damit ihr zur Ursache für die Erziehung anderer werdet. Das Leben und die Gesittung eines geistigen Menschen bedeuten an sich schon eine Erziehung für die, die ihn kennen.

Denket nicht an eure eigene Begrenztheit, sondern bauet allein auf die Wohlfahrt des Reiches der Ehre. Betrachtet den Einfluß Jesu Christi auf seine Apostel und denket dann über deren Wirkung auf die Welt nach. Diese einfachen Menschen wurden durch die Macht des Heiligen Geistes befähigt, die frohen Botschaften zu verbreiten.

So möget ihr alle göttlichen Beistand empfangen! Keine Fähigkeit ist begrenzt, wenn sie vom Geiste Gottes gelenkt wird.

Die Erde an sich besitzt nicht die Eigenschaften des Lebens. sie ist dürftig und trocken, bis Sonne und Regen sie fruchtbar machen. Dennoch braucht sich die Erde nicht über ihre eigene Begrenztheit zu beklagen.

Möget ihr Leben empfangen! Möge der Regen der göttlichen Barmherzigkeit und die Wärme der Sonne der Wahrheit euren Gärten Fruchtbarkeit schenken, auf daß darin viele schöne Blumen voll köstlichen Wohlgeruches und Liebe in Fülle erblühen. Wendet euer Angesicht von der Betrachtung eures vergänglichen Ichs ab und heftet den Blick auf das ewige Leuchten. Dann werden eure Seelen in vollem Maße die göttliche Kraft des Geistes und die Segnungen der unendlichen Güte empfangen.

Haltet ihr euch solchermaßen bereit, so werdet ihr der Menschenwelt zu einer lodernden Flamme, zu einem Leitstern und zu einem fruchtbehangenen Baume werden und durch den Glanz der Sonne des Erbarmens und durch die unendlichen Segnungen der Frohen Botschaften alle ihre Dunkelheit und Pein in Licht und Freude verwandeln.

Dies ist die Bedeutung der Kraft des Heiligen Geistes, um die ich für euch bete, daß sie freigebig auf euch herabkommen möge.

aus Abdu'l Baha, Ansprachen in Paris

 

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