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Geist und Verstand des Menschen waren von Anfang an da

Geist und Verstand des Menschen waren von Anfang an da

Frage: Hat der Mensch von Anfang an Geist und Verstand besessen, oder sind sie das Ergebnis seiner Evolution?

Antwort: Der Beginn des menschlichen Daseins auf der Erdkugel ähnelt seinem Werden im Schoße der Mutter. Der Embryo im Mutterleib wächst und entwickelt sich allmählich bis zur Geburt, nach der er weiterwächst und sich entfaltet, bis er das Alter der Mündigkeit und Reife erreicht. Obwohl schon in der Kindheit die Zeichen des Verstandes und Geistes im Menschen erscheinen, erreichen sie noch nicht den Grad der Vollkommenheit, sondern sind unvollkommen. Erst wenn der Mensch die Reife erreicht, zeigen sich Verstand und Geist und werden in größter Vollendung offenbar.

So war auch das Werden des Menschen im Schoße der Erde anfänglich dem des Embryos ähnlich; dann schritt der Mensch langsam zur Vollendung vorwärts und wuchs und entwickelte sich, bis er den Grad der Reife erreichte, als Verstand und Geist in größter Kraft sichtbar wurden. Zu Beginn seines Werdens waren Verstand und Geist wohl schon vorhanden, aber sie waren noch verborgen; erst später wurden sie offenbar. Im Schoße der Mutter waren Verstand und Geist auch schon im Embryo vorhanden, aber sie waren verborgen und erschienen erst später. So ist schon im Samenkorn der Baum vorhanden, aber noch verborgen und unsichtbar; wenn es sich entwickelt und entfaltet, erscheint der fertige Baum. Ebenso schreiten das Wachstum und die Entwicklung alles Erschaffenen allmählich fort; dies ist das allumfassende göttliche Gesetz und die Ordnung der Natur. Der Same wird nicht sofort zum Baum, der Embryo wird nicht auf einmal zum Menschen, das Mineral wird nicht plötzlich zum Stein. Nein, sie wachsen und entwickeln sich allmählich, bis sie zum Höhepunkt der Vollendung gelangen.

Alle Seinsformen, ob groß oder klein, wurden von Anfang an vollkommen und vollendet erschaffen, aber ihre Vollkommenheiten werden erst nach und nach in ihnen sichtbar. Es gibt nur `eine Ordnung Gottes`, nur `eine Entwicklung des Daseins`, nur `einen göttlichen Plan`. Ob klein oder groß, alle Daseinsformen stehen unter `einem Gesetz` und `einer Ordnung`. Jedes Samenkorn hat von Anfang an alle pflanzlichen Vollkommenheiten in sich. Zum Beispiel sind im Samen alle Vollkommenheiten des Pflanzenreichs von Anfang an vorhanden, wenn auch nicht sichtbar; nach und nach erscheinen sie später. So ist es zuerst der Schößling, der aus dem Samen erscheint, dann der Stengel, die Blätter, Blüten und Früchte; aber von Beginn seines Daseins sind alle diese Dinge potentiell, wenn auch nicht sichtbar, im Samen vorhanden.

In gleicher Weise besitzt der Embryo von Anfang an alle Vollkommenheiten, wie Geist und Verstand, Gesicht, Geruch und Geschmackssinn - mit einem Wort, alle Kräfte -, aber sie sind noch nicht sichtbar, sondern werden es nur schrittweise.

In ähnlicher Weise wurde die Erde von Anfang an mit allen ihren Elementen, Stoffen, Mineralen, Atomen und Organismen erschaffen; diese traten aber nur stufenweise in Erscheinung: zuerst das Mineral, dann die Pflanze, später das Tier und schließlich der Mensch. Aber von Anfang an waren diese Gattungen und Arten vorhanden, nur waren sie unentwickelt in der Erde und erschienen dann erst nach und nach. Denn die höchste Ordnung Gottes und das allgemein bindende Gesetz der Natur umfassen alles Sein, und alles untersteht dieser Regel. Wenn man dieses allumfassende System betrachtet, sieht man, daß es kein Dasein gibt, das schon bei seinem Entstehen den Höhepunkt der Vollendung erreicht hat. Nein, alles entwickelt und entfaltet sich allmählich und erreicht erst dann den Grad der Vollkommenheit.

aus Abdu'l-Baha, Beantwortete Fragen

 

 

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